Nicht unsere Kragenweite:
1:6-Niederlage in Ginsheim!
Das Vorhaben, sich für die 0:4-Heimniederlage vor gut einer Woche gegen den VfB Ginsheim zu rehabilitieren, schlug gründlich fehl: Im letzten Punktspiel des Jahres 2019 bezog der FC Hanau 93 an der Mainspitze eine neuerliche, empfindliche Niederlage. Am Ende stand ein 1:6 auf dem Zettel, und es entsprach, so muss man ehrlicherweise einräumen, insgesamt den gezeigten Leistungen. Der VfB Ginsheim erwies sich auch im Rückspiel als eines der spielerisch stärksten Hessenliga-Teams.
Die 93er mussten auf Spielertrainer Michael Fink verzichten, dem eine im Hinspiel erlittene Rippenprellung den Einsatz verwehrte. Für ihn rückte Enis Muratoglu in die Innenverteidigung, Tim Fließ spielte auf der Sechser-Position vor der Viererkette. Für Julian Purcell kam Dennis Gogol auf der linken Außenbahn ins Team; den gelb-rot gesperrten Feta Suljic ersetzte Tim Franz.
Bei böigem, eiskaltem Wind übernahmen die Gastgeber auf dem Kunstrasenplatz gleich die Initiative und erzielten folgerichtig bereits nach knapp 10 Minuten, im Anschluss an eine Ecke, die Führung. Jonas Kummers kraftvoller Schuss aus rund 14 Metern Torentfernung wurde noch leicht abgefälscht und rauschte halbhoch neben dem rechten Pfosten ins Netz.
Danach fanden die 93er besser ins Spiel und inszenierten vor allem über den agilen und wie immer enorm lauffreudigen Kahraman Damar mehrere gute Angriffe. In dieser Phase kamen sie auch, jeweils durch „Kahra“ eingeleitet, zu zwei guten Torchancen, die jedoch von Oktay Bulut bzw. Salvatore Bari nicht verwertet werden konnten.
Auf der Gegenseite dann ein Lattenkracher Marke „Wembley-Tor“ des einmal mehr brandgefährlichen Ginsheimer Mannschaftskapitäns Can Cemil Özer (20.), ehe wenig später ein krasser Fehlpass des unglücklichen Oktay Bulut das 0:2 aus Hanauer Sicht einleitete. Es sollte ein Rückpass aus dem Mittelfeld werden, geriet jedoch zum Steilpass in den Lauf von Özer, der sich mit trockenem Schuss bedankte- Armend Brao erneut chancenlos.
Nach einer halben Stunde wieder eine Großchance für 93 nach schöner und schneller Kombination über die rechte Seite; Salvatore Baris Direktabnahme flog um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Hier hätte VfB-Keeper David Stägemann nicht mehr eingreifen können.
Statt des Anschlusstreffers dann jedoch noch vor der Pause das 3:0. Wieder war Mittelstürmer Özer nicht zu stoppen; seine Rechtsflanke musste der pfeilschnelle Nils Fischer nur noch mit dem Kopf eindrücken.
Ein Doppelschlag der Ginsheimer in der 52. und 55. Minute besiegelte dann endgültig die HFC-Niederlage. Erst stand Masaki Murata nach langem Schlag aus der Abwehr völlig blank vor „Mango“ Brao, dann ließ sich Tim Fließ an der Torauslinie den Ball stibitzen, was erneut Nils Fischer zu seinem zweiten Treffer nutzte.
Dem nimmermüden Kahraman Damar war es dann vorbehalten, den Ehrentreffer zu erzielen. Er selbst war kurz vor der Strafraumgrenze gefoult worden, und den direkten Freistoß schnippelte er gekonnt flach um die Mauer herum in die linke untere Ecke.
Den Schlusspunkt setzten jedoch die Hausherren; wenige Minuten vor Toresschluss machte Simon Geisler das halbe Dutzend voll.
Dennoch muss die Fink-Truppe nicht gesenkten Hauptes in die fast dreimonatige Winterpause gehen. Im ersten Hessenliga-Jahr des FC Hanau 93 seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat sie den 12. Tabellenplatz erkämpft und damit eine gute Ausgangsbasis für die Rest-Saison, die am 29. Februar 2020 mit dem Gastspiel bei Türk Gücü Friedberg fortgesetzt wird. Nun heißt es erst einmal durchzuschnaufen; es folgen ab Ende Dezember die Hallenturniere, und nach dem Hanauer Hallenmasters (18./19. Januar 2020) beginnt die Vorbereitung auf die verbleibenden 13 Punktspiele der Saison 2019/2020.
Unsere Aufstellung beim VfB Ginsheim: Armend Brao, Sascha Ries (57. Elmir Sekeric), Enis Muratoglu (57. Harwant Singh Sahi), Ljubisa Gavric, Dennis Gogol, Tim Fließ, Tolga Talha Ünal, Tim Franz, Oktay Bulut (57. Ahmad Raafat), Kahraman Damar, Salvatore Bari.
Tore: 1:0 (9.) Jonas Kummer, 2:0 (17.) Can Cemil Özer, 3:0 (37.) Nils Fischer, 4:0 (52.) Masaki Murata, 5:0 (55.) Nils Fischer, 5:1 (79.) Kahraman Damar, 6:1 (86.) Simon Geisler.
Schiedsrichter: Christoffer Reimund (Zwingenberg). Assistenten: Vincent Schandry, David Heizmann.
Zuschauer: ca. 120.
Besondere Vorkommnisse: keine.