1. Hanauer FC 1893 e.V.
Hessens ältester Fußballverein
1. Hanauer FC 1893 e.V.

Sportlicher Leiter zieht Start-Bilanz:

Interview mit Giovanni Fallacara!

Seit Anfang 2014 bestimmt Giovanni Fallacara maßgeblich die sportlichen Geschicke beim FC Hanau 93. Eine Zeitspanne voller Erfolge; die Highlights waren die souveräne Meisterschaft in der Kreisoberliga Hanau 2014/15 mit dem Aufstieg in die Gruppenliga sowie die Meisterschaft in der Gruppenliga Frankfurt-Ost, Saison 2016/17, verbunden mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Hessen-Süd. Dort belegt Hanau 93 als Neuling (bzw. Rückkehrer nach rund 30jähriger Abwesenheit) nach fünf Spieltagen den 7. Tabellenplatz. Hans Jung fragte Giovanni Fallacara nach seinem ersten Zwischenfazit.

Giovanni, wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Saisonverlauf aus HFC-Sicht?
Giovanni Fallacara: Viel besser hätte es nicht laufen können. Wir haben zum Saisonstart das Derby gewonnen und uns damit die Vorherrschaft in Hanau zurückgeholt. Wir haben gegen eine starke Ober-Rodener Mannschaft Stand gehalten und dann gegen einen Hessenliga-Absteiger Lehrgeld bezahlt. Dann die starke Reaktion darauf bei Rot-Weiss Frankfurt II und als i-Tüpfelchen die tolle Leistung gegen den Meisterschaftsfavoriten Bad Vilbel.

Der Kader der 1. Mannschaft blieb nach dem Aufstieg komplett zusammen und wurde gezielt verstärkt. Hat der bisherige Saisonverlauf Dein personelles Konzept bestätigt?
Giovanni Fallacara: Bestätigt wurde dieses Konzept bereits am 31. August, als sich kein einziger Spieler aus unserem Kader abmeldete. Das hat unsere Haltung bestätigt und mich sehr gefreut. Wir sind auf richtigem Kurs- die Spieler und die Sportliche Leitung. Das sind die Spieler, die wir haben wollten. Und das garantiert uns den Zusammenhalt für die Zukunft. Auch wenn der eine oder andere noch ein wenig Zeit braucht, um seine optimale Leistung zu bringen- ich bin absolut zufrieden.

Vor Saisonstart hattest Du wie auch unsere beiden Trainer einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben. Hieß vor allem, sich von der Abstiegsregion fernzuhalten. Genauso sieht es jetzt auch aus. Bleibt es bei dieser Zielsetzung für die gesamte Spielzeit, oder ist noch mehr drin?
Giovanni Fallacara: Ich hoffe zuerst einmal, dass nicht weniger drin ist- was ja auch davon abhängig ist, dass alle gesund bleiben. Wenn das der Fall ist und wir weiter eng zusammenrücken, dann ist der einstellige Tabellenplatz möglich. Diese Liga spielt verrückt- nur ein Beispiel: Alsbach verliert gegen einen Abstiegskandidaten und gewinnt nur eine Woche danach beim Tabellenführer Vatanspor Bad Homburg! Die Liga ist sehr ausgeglichen. Wenn wir Ruhe in unserem Umfeld haben, kann sich die Mannschaft voll auf den Fußball konzentrieren und sich spielerisch weiter entfalten.

Wir haben gegen einen neu formierten Hessenliga-Absteiger sehr deutlich verloren, danach bei einem Mitaufsteiger hoch gewonnen und zuletzt gegen einen Meisterschaftsfavoriten unentschieden gespielt und waren dabei dem Sieg sogar sehr nahe. Wo steht die Mannschaft leistungsmäßig und auch vom Entwicklungspotenzial her tatsächlich?
Giovanni Fallacara: Leistungsmäßig sind wir schon auf einem hohen Niveau. In der Offensive kann die Chancenverwertung noch verbessert werden. Bei unseren wechselnden Ergebnissen der letzten Wochen würde ein Optimist sagen: Die Mannschaft steigert sich von Woche zu Woche. Der Realist sagt: Die Harmonie, die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld stimmt. Wir haben einen Patrick Gischewski in bestechender Form. Ja, der eine oder andere Tabellenplatz nach oben ist schon noch drin; dafür muss es dann aber auch optimal laufen.

Bei Rot-Weiss Frankfurt II und dann gegen FV Bad Vilbel haben wir mit nur einer Veränderung in der Startelf gespielt. Das hat sich bewährt, denn gegen Bad Vilbel wirkte die Mannschaft sehr gefestigt und taktisch diszipliniert. Kann man davon ausgehen, dass dies auch für die nächsten Wochen die Stammformation sein wird?
Giovanni Fallacara: Definitiv nein, da bin ich mir ganz sicher. Wir verfolgen da ein anderes Konzept, mit 21 gleichwertigen Spielern, plus unseren drei Ex-Profis. Jeder bekommt seine faire Chance, jeder weiß, dass er Gas geben muss. Für den Verein, um ihm Glanz zu verleihen, vor allem im Hinblick auf das große Jubiläumsjahr. Und: Beim nächsten Spiel ist auch Ervin Skela wieder mit dabei.

Am Sonntag das Derby beim Tabellenletzten SG Bruchköbel, danach zum aktuellen Tabellenneunten, TS Ober-Roden, und schließlich zu Hause gegen Viktoria Urberach. Gibt’s gegen diese drei Gegner einen „goldenen September“?
Giovanni Fallacara: Wir sind guter Dinge, weil wir gut drauf sind und gut vorbereitet auf den nächsten Gegner. Wir haben uns darauf festgelegt, dass wir wirklich von Spiel zu Spiel denken; die Tabelle ist für uns sekundär. Für unsere Fans ist das Spiel bei der SG Bruchköbel das Derby, zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder um Punkte. Es wäre schön, wenn wir weiter fleißig Punkte sammeln würden. Aber vor allem Viktoria Urberach ist brandgefährlich- viel besser, als es der Tabellenstand aussagt. Wenn bei denen der Knoten platzt…

Gegen Rotweiß Darmstadt und FV Bad Vilbel hatten wir je 230 zahlende Zuschauer. Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Besuch bei unseren Heimspielen?
Giovanni Fallacara: Einerseits sind wir mit unseren Zuschauerzahlen in der Verbandsliga Spitze- nehmen wir das Derby bei 1960 als Sonderfall mal aus der Wertung. Ein Zuschauer-Durchschnitt von ca. 200 kann aber nicht das Ziel für einen Traditionsclub wie den HFC sein. Wir sind auf die Einnahmen durch den Besuch unserer Spiele angewiesen, und auch unsere Spieler wollen gerne vor mehr Zuschauern spielen, und das haben sie auch verdient. Wenn ich in der Stadt bin, höre ich überall „Hanau 93“- es wäre toll, wenn diejenigen, die über uns sprechen, auch zu unseren Spielen kommen würden.

Was könnte man Deiner Meinung nach tun, um die Zuschauerzahlen zu steigern?
Giovanni Fallacara: Mehr als guten Fußball anzubieten können wir nicht tun. Es geht nicht darum, den Sportplatz mit Hilfe von hunderten von Freikarten zu füllen. Es geht auch darum, dass unser Konzept honoriert wird. Wir haben vor gut drei Jahren versprochen, dass es mit Hanau 93 wieder aufwärts gehen wird. Nun stehen wir da, wo der Verein zuletzt vor gut 30 Jahren einmal sportlich war- wir haben unser Versprechen gehalten.

In diesem Jahr stehen noch 13 Punktspiele auf dem Programm. Wo erwartest Du unsere Mannschaft nach dem 26. November, dem planmäßig letzten Verbandsliga-Spieltag in 2017?
Giovanni Fallacara: Im besten Falle bei 30 Punkten, und das wäre voraussichtlich Platz 5.

Noch ein Blick auf unsere 2. Mannschaft, die am Sonntag gegen Viktoria Heldenbergen einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg gedreht hat. Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Abschneiden von Hanau 93 II?
Giovanni Fallacara: Der 2. Vorsitzende, Adi Alonso, und ich haben uns vor dieser Saison für Christof Weintritt als Trainer ausgesprochen. Er ist ein 93er durch und durch. Es ist ja unser grundsätzliches Konzept, 93er zu uns zurückzuholen, ob als Spieler oder als Trainer. Man denke da nur an Patrick Gischewski oder Jerome Boos beispielsweise. Christof bringt wahnsinnig viel Herzblut für Hanau 93 mit, und das lebt er so auch, Tag für Tag. Da ist er dann auch kompromisslos. Ich bin mit ihm und seiner Arbeit total zufrieden, ebenso mit seinem Co, Stefano Ricardo. Die Mannschaft soll so lange wie möglich um den Aufstieg mitspielen, aber es ist auch kein Beinbruch, sollte es am Ende nicht klappen.
Übrigens: Bei Hanau 93 II spielen über die Hälfte Spieler aus unserer eigenen Jugend oder Ex-93er, die zurückgekommen sind. Die Jungs haben auch mehr Zuschauer bei ihren Heimspielen verdient- unsere Besucher sind herzlich eingeladen, ein wenig früher an die Kastanienallee zu kommen, damit auch die Zweite vor einer ansprechenden Kulisse spielen kann.

Giovanni, bei uns hat traditionell der Interviewte das Schlusswort. Du kannst die Aktiven, die Mitglieder, die Fans oder auch alle ansprechen.
Giovanni Fallacara: Ich wünsche mir vor allem von unseren Vorstandsgremien, alles dafür zu tun, dass die Baumaßnahmen zeitnah beginnen. Diese Frage ist für die Zukunft des Vereins einfach existenziell. Und wenn es ein Vorstand packt, dann dieser.

Giovanni, ich danke Dir für das interessante und aufschlussreiche Gespräch. Ich wünsche Dir auf Deinem weiteren Weg bei, mit und für den 1. Hanauer FC 1893 viel Erfolg, viel Freude und alles Gute.
Giovanni Fallacara: Auch Dir vielen Dank, auch für die Arbeit, die Du für den Verein Hanau 93 leistest.

Giovanni Fallacara

 

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