1. Hanauer FC 1893 e.V.
Hessens ältester Fußballverein
1. Hanauer FC 1893 e.V.

Pokal-Drama ohne Happy-end:

93er unterliegen 3:4 nach Verlängerung!

Solche Spiele gibt es wohl nur in den Pokal-Wettbewerben, vom Kreispokal bis zum DFB-Pokal: Hohe Dynamik, wechselnde Führung, last-minute-Tore, Kampf, Hektik und vieles mehr. All das wurde am Mittwoch Abend unter Flutlicht auf dem Nebenplatz des Herbert-Dröse-Stadions den gut 250 Zuschauern geboten. Am Ende hatte Verbandsligist SC 1960 Hanau mit 4:3 knapp die Nase vorn; für Hessenligist FC Hanau 93 endete die Pokal-Saison 2019/2020 bereits in Runde 2.

Michael Fink hatte die Rotations-Maschine angesichts zweier englischer Wochen erwartungsgemäß angeworfen; dass er jedoch bis auf Patrick Gischewski und Tim Fließ alle Akteure aus der Startelf des letzten Punktspiels gegen den FC Eddersheim austauschen würde-  damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Unter anderem gaben die beiden Langzeit-Verletzten Kevin Effiong und Betim Mezini ihr Startelf-Debut bzw. –Comeback, und beide zeigten, dass sie mittlerweile in sehr guter Form sind und interessante Alternativen auch für die Punktspiele darstellen- so viel vorab.

Überraschend auch, wie sich die nahezu komplett neu aufgestellte HFC-Mannschaft auf Anhieb verstand und flott kombinierte. Dazu passte dann auch die frühe Führung, die Tim Fließ per Kopfball-Bogenlampe im Anschluss an einen Mezini-Freistoß aus halblinker Position erzielte. Den 93ern gehörte die Anfangsphase einer hochklassigen und temporeichen ersten Spielhälfte.

Erst als die Defensive der 93er riskante Ballstafetten am eigenen Strafraum inszenierte, kamen die Gastgeber zu Torgelegenheiten- da wäre manchmal gegen einen hoch stehenden Gegner ein weiter Befreiungsschlag das bessere Mittel gewesen. So kam, was kommen musste- der Ausgleichstreffer nach einer guten halben Stunde. Ioannis Takidis hatte zum wiederholten Male toll gehalten, doch ausgerechnet der Ex-93er Ilker Bicakci staubte zum 1:1 ab.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel eine schöne Kombination des HFC über die rechte Außenbahn. Freund und Feind verpassten die flache und scharfe Hereingabe- nur Dennis Gogol nicht, der am „langen Pfosten“ goldrichtig stand und die Kugel ins HSC-Tor beförderte.

Eine knappe Viertelstunde später glich 1960 jedoch erneut aus. Ein aus nicht nachvollziehbarem Grund verhängter Freistoß aus dem Halbfeld fand den freistehenden Ferhat Gecili, gegen dessen trockenen Flachschuss Ioannis Takidis machtlos war. Umstritten war auch der Foulelfmeter in der 83. Minute, den der überragende Spielmacher des HSC, Aret Demir, verwandelte. Alle glaubten, dass damit die Entscheidung gefallen wäre.

Doch die 93er kämpften unverdrossen- erst wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist’s auch vorbei. Dritte Minute der Nachspielzeit, wieder geht’s über die rechte Seite. Der eingewechselte Feta Suljic schnappt sich das Leder, kurzes Solo, flacher Schuss in die lange Ecke- fertig war der 3:3-Ausgleich. Abpfiff und Verlängerung.

In der siebten Minute der Verlängerung dann der unschöne Höhepunkt des ansonsten beiderseits fair geführten Spiels. „Rudelbildung“ nach einem Foulspiel von Noah Gibaja-Lofink, minutenlange Unterbrechung und schließlich Platzverweise für Aret Demir (1960) und Engin Arslan (1893). Danach beruhigten sich die Gemüter wieder.

Für die Entscheidung sorgte schließlich Masaya Ohashi mit einem Sonntagsschuss am Mittwoch Abend; halbhoch und genau neben dem Pfosten schlug die Kugel ein, für den reglos verharrenden HFC-Keeper absolut unhaltbar.

Der Rest war ein verzweifeltes Anrennen der 93er, die sich noch immer nicht geschlagen gaben. HSC-Schlussmann Jannis Pelkowski parierte einen Flachschuss; in der Schlussminute tauchte gar Ioannis Takidis im 1960er-Strafraum auf und hätte fast per Kopfball das 4:4 erzielt, doch das Leder flog knapp am Kasten vorbei. Aus und Ende.

Trotz des Ausscheidens aus dem laufenden Kreispokal-Wettbewerb ist auch aus HFC-Sicht ein positives Fazit zu ziehen. Das „Rotations-Team“ schlug sich prächtig, kämpfte nicht nur großartig, sondern zeigte vor allem im ersten Durchgang auch fußballerisch gute Qualität. Viele empfahlen sich für die weiteren Punktspiele; so darf man mit Spannung erwarten, welches Gesicht das Team beim überaus wichtigen Spiel am Sonntag (29.9, 15 Uhr) in Steinbach haben wird. Und man sollte auch eine Lehre aus dem Pokal-Derby mitnehmen: Nicht immer gibt es bei eigenem Ballbesitz und einem weit aufgerückten Gegner eine spielerische Lösung der Situation- manchmal muss man sich auch mit einem Befreiungsschlag Luft verschaffen, anstatt das Leder in Tornähe an den Gegner zu verlieren, mit dann zumeist fatalen Folgen.

Unsere Aufstellung: Ioannis Takidis, Elmir Sekeric, Tim Fließ, Kevin Effiong, Julian Purcell, Betim Mezini, Oktay Bulut, Patrick Gischewski, Kristijan Bejic, Engin Arslan, Dennis Gogol.

Auswechslungen: Feta Suljic, Angelo De Carvalho, Noah Gibaja-Lofink, Jaouad El-Kaddouri für Julian Purcell, Dennis Gogol, Oktay Bulut und Kevin Effiong.

Tore: 0:1 (6.) Tim Fließ, 1:1 (32.) Ilker Bicakci, 1:2 (48.) Dennis Gogol, 2:2 (83.) Ferhat Gecili, 3:2 (83.) Aret Demir (Foulelfmeter), 3:3 (90. + 3) Feta Suljic, 4:3 (107.) Masaya Ohashi.

Schiedsrichter: Emil Schwarz (Bruchköbel). Assistenten: Marcel Reinke, 2. Assistent: k. A.

Zuschauer: ca. 250.

Besondere Vorkommnisse: Rote Karten für Aret Demir (1960) und Engin Arslan (1893) in der 97. Minute.

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