Die Redensart „Alle guten Dinge sind drei“ hat sich leider in negativer Hinsicht durch die 0:3-Niederlage bei Türk Gücü Friedberg bewahrheitet. Natürlich, es war der dritte Ausrutscher in Folge, aber man sollte sachlich bedenken: in Gießen (Regionalliga-Absteiger) und in Friedberg (unser Angstgegner) kann man verlieren – gegen den Tabellenletzten Hadamar hätte man allerdings das Heimspiel gewinnen müssen. Wie auch immer, umso wichtiger wird es sein nach dem Derby gegen Bayern Alzenau kein weiteres Mal punktemäßig mit leeren Händen dazustehen.

Jetzt hat es auch die Zweite erwischt, die die erste Saisonniederlage gegen Langenselbold kassierte. In einem torreichen Spiel und einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung gab es diesmal kein gutes Ende, sondern ein 3:4. Die Jungs werden aus diesem Dämpfer lernen. Trotzdem hat das neuformierte Team mit seinem erfrischenden Offensivfußball bisher nicht enttäuscht: 6. Platz, 15 Punkte in 8 Spielen und Niklas Alasovic liegt mit 9 Treffern auf dem 2. Platz der KOL-Torjägerliste.

Fußball-Weisheiten werden oft belächelt, sie haben aber (leider) ihre Berechtigung. Bestes Beispiel ist unser verlorenes Heimspiel gegen RW Hadamar. Im Vorfeld wurde vor dem „angeschlagenen Gegner gewarnt, der nichts zu verlieren habe“. Wenn man im Spiel seine Chancen nicht nutzt, den Gegner somit aufbaut, dann rächt sich dies am Ende. Kurz: Erst hatten wir kein Glück und dann kam noch das Pech hinzu (beim Freistoß, der durch die Mauer ging). Soweit der Phrasenschwein-verdächtige Spielbericht von der 0:2 Heimniederlage.

Jörg Baumann wollte seinem Sohn Ben eine neue sportliche Herausforderung ermöglichen und suchte einen passenden Fußballverein. Er hätte auch bei anderen Klubs einsteigen können, aber bei Hanau 93 überzeugte ihn sofort die herzliche und familiäre Atmosphäre sowie das hervorragende Trainerteam der D1-Jugend, bei der sein 12-jähriger Filius nun trainiert und spielt um seinem Idol Kevin Trapp nachzueifern. Der stolze Vater weiß von was er spricht. Er war in seiner aktiven Zeit als Fußballer selbst Torwart und machte seinen Weg vom Heimatverein Germania Horbach, über die Jugend des FSV Frankfurt bis zum SV Bernbach, der damals in der viertklassigen Landesliga spielte.

Auch gegen die Frösche aus Bischofsheim konnte die Zweite ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit verteidigen. Die zweite Erkenntnis ist, dass Torwart Tim Dornbusch sich immer mehr zum Elfmeter-Killer entwickelt. Wie vor einer Woche in Hochstadt konnte er einen Strafstoß parieren (31. Min.) und somit sein Team im Spiel halten. Der 0:1 Rückstand quasi mit dem Halbzeitpfiff (45.+1) konnte in der 75. Minute durch Vahid Omerovic ausgeglichen und ein verdientes Unentschieden erkämpft werden und dies ohne jegliche personelle Unterstützung aus dem Hessenliga-Kader. Am Sonntag steht schon das nächste Heimspiel an, diesmal kommen die Gäste aus Langenselbold.

Jetzt ist es passiert – am neunten Spieltag kassierten unsere Jungs die erste Saisonniederlage beim Regionalliga-Absteiger FC Gießen. Gerade bei diesem „Familientreffen“ mit den Ex-93ern hätten sich die vielen angereisten und erwartungsfrohen Fans ein besseres Ergebnis gewünscht. Trotzdem ist das bisher Erreichte – 4. Tabellenplatz und 18 Punkte (2,0-Punkte/Spiel) - beachtlich, das hätte jeder vor dem Saisonstart sofort unterschrieben. Jetzt heißt es „Mund abputzen und weiter geht’s“, im anstehenden Heimspiel ist Wiedergutmachung angesagt.